Medienmitteilung

Rettung des Berta Rahm-Pavillons aus der SAFFA 1958

Der kantonale Zürcher Heimatschutz und der Stadtzürcher Heimatschutz unterstützen die Rettung des Pavillons von Berta Rahm aus der SAFFA 1958 ideell und mit einem finanziellen Beitrag. Sie hoffen, dass dieser Pavillon im kommenden Jahr zur 50-Feier des Frauenstimmrechts seinen Standort gefunden haben wird, am besten am unteren Seebecken des Zürichsees. Dies würde der seinerzeit sehr kämpfenden, ledigen Architektin Berta Rahm und der Fraueninitiative der SAFFA ein würdiges bauliches Andenken verleihen.

Der Pavillon der Architektin Berta Rahm ist eines der wenigen Relikte aus der SAFFA 58, das zu aller Überraschung in der Gemeinde Gossau erhalten geblieben ist und gerade noch vor dem Abbruch gerettet werden konnte. Dies ist möglich geworden dank der Mitwirkung des heutigen Eigentümers, vor allem aber dank den Frauen, die sich zum Verein «ProSaffa58-Pavillon» zusammengeschlossen haben. Sie haben den Pavillon inventarisiert und bereits bedeutende Teile sachgerecht eingelagert. Die verbliebenen Teile des Pavillons müssen ebenfalls gerettet werden. Der Zeitdruck ist hoch. Das Geld ist rar. Der Zürcher Heimatschutz spendet dem Verein einen Betrag, um diese Rettungsaktion vollenden zu können.

Die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit SAFFA dauerte vom 17. Juli bis 15. September 1958. Sie hatte 1,9 Millionen Besuchende und schloss mit einem Reingewinn von 2 Millionen Franken. Die Ausstellung wurde seinerzeit von den SAFFA-Frauen sowie dem Nationalratspräsidenten, dem Bundesratspräsident und drei Bundesräten und einer langen Reihe bedeutender Persönlichkeiten aus der männlichen Elite von Bildung, Recht und Politik festlich eröffnet. Trotz diesem eindrücklichen männlichen Votum für die Sache der Frau haben im Folgejahr 1959 zwei Drittel des männlichen Stimmvolks das Frauenstimmrecht abgelehnt. Erst in der Abstimmung von 1971 gelang der Durchbruch. Der kantonale Zürcher Heimatschutz und der Stadtzürcher Heimatschutz würden es sehr begrüssen, wenn dieser überaus schmucke Pavillon von Berta Rahm 2021 zum 50-Jahr-Jubiläum des Abstimmungserfolgs über das Frauenstimmrecht eröffnet werden könnte, am besten an einem SAFFA-gemässen Standort im unteren Seebecken und von einer deutlichen Frauenhandschrift geprägt. Dieses kleine herausragende Bauwerk verdient einen würdigen Standort.

Als eine der ersten, aber ledigen Architektinnen hatte Bertha Rahm einen überaus schweren Stand, sich im männerdominierten Bauwesen zu behaupten. Mit der Rettung ihres Pavillons liesse sich auch ein Zeichen der Wiedergutmachung setzen.

Kontakt

Lydia Trüb, Vizepräsidentin Zürcher Heimatschutz
076 579 53 90​​​​​​​lydia.trueb(at)gmx.ch

 

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Rettung des Berta Rahm-Pavillons aus der SAFFA 1958
Medienmitteilung vom 27. April 2020

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